Helene Celle-Jeanton, Dozentin für Hydrogeologie an der Universität von Clermont-Ferrand in Frankreich, ist eine Spezialistin auf dem Gebiet der mineralreichen Qualität und Reinheit des Vichy Thermalwassers.
Das Thermalwasser fließt bis in eine Tiefe von 4.000 Metern unter die Vulkane der französischen Region Auvergne, enthält 15 Mineralien sowie 13 Spurenelemente und ist vollständig von Verunreinigungen geschützt. Nach Millionen von Jahren vulkanischer Aktivität wirkt Vichy Thermalwasser feuchtigkeitsspendend, beruhigend und stärkend. Hydrogeologin Helene Celle-Jeanton verrät im Interview noch mehr zur Geschichte des Thermalwassers.
Was macht die Region Auvergne als Heimat von Vichy Thermalwasser so besonders?
Die Auvergne ist die reichste Region Frankreichs, wenn es um Thermalquellen geht. Blickt man auf die geologische Geschichte der Region Vichy, hatte diese ihren Ursprung vor 60 Millionen Jahren, als die vulkanische Aktivität ausgelöst wurde.
Ist diese Aktivität heute noch sichtbar?
Die zahlreichen Hydrothermalquellen, die in der Stadt Vichy zu finden sind, bilden auch heute noch den Ursprung von Vichy und seinen Thermalquellen.
Wie entsteht das Thermalwasser in den Vulkanen?
Am Anfang des Entstehungsprozesses steht Regenwasser, welches langsam in das alte, kristallene Felsgestein sickert. Von dort gelangt es tief in das Gestein und wird mit Kohlenstoffdioxid versetzt.
Wie tief fließt das Thermalwasser in den Boden?
Geothermometer haben es uns ermöglicht, die Tiefe der Wasserzirkulation auf etwa 4.000 Meter unter dem Meeresspiegel zu verfolgen. Dort erreicht das Wasser eine Temperatur von 140 Grad Celsius. Das stark erhitzte und mit Kohlenstoffdioxid angereicherte Wasser löst die Formationen von Felsen, die vor 380 Millionen Jahren dort abgelagert wurden.
Können Sie uns abschließend erklären, wie das Wasser so rein bleibt?
Zum einen steigt das Wasser blitzschnell an die Oberfläche der Quelle, so kann es alle Eigenschaften behalten, die es in den vulkanischen Tiefen erworben hat. Außerdem steht dieser Bereich seit 1874 unter besonderem Schutz, wodurch das Wasser vor Verschmutzungen bewahrt wird.
Unsere Expertin
Helene Celle-Jeanton
Dozentin für Hydrogeologie an der Universität von Clermont-Ferrand in Frankreich