Hormonelle Umstellung – Was tun bei unreiner Haut in der Schwangerschaft oder nach Absetzen der Pille?
Es befürchten alle Frauen, die diese Art der Empfängnisverhütung gewählt haben und es erleben tatsächlich sehr viele: Nach Absetzen der Pille leiden sie plötzlich unter „Erwachsenen-Akne“.
Was aber passiert wirklich mit unserer Haut und kann man Unreinheiten verhindern? Diese Fragen beschäftigen viele meiner Leserinnen – ich werde enorm oft danach gefragt. Das habe ich zum Anlass genommen, einen Experten zu diesem Thema zu Rate zu ziehen…
Ich selbst weiß, wie nervig dieses Thema sein kann, aber auch, dass manche Angst unbegründet ist. Nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, aus dem einfachen Grund, keine Hormone mehr nehmen zu wollen, passierte Wochen lang nichts, bevor meine Haut deutlich unreiner wurde. Da ich mich mit dem Thema schon davor auseinander gesetzt hatte, konnte ich aber das Schlimmste vermeiden, indem ich penibel auf die Reinigung und eine abgestimmte Hautpflege geachtet habe.
Mein Lieblingsprodukt in der Zeit war der Hyaluspot, der schnell und akut geholfen hat, wenn sich ein Pickel angekündigt hatte oder wenn man bereits etwas sehen konnte. Noch ein Tipp: Das Normaderm Mizellen-Reinigungsfluid, das extra für unreine Haut bzw. gegen diesen Hautzustand entwickelt wurde. Das benutze ich jetzt noch, zusammen mit der Normaderm Feuchtigkeitspflege, wenn es nötig wird oder wenn ich meine Periode habe und auch da meine Hormone sichtbar meine Haut verändern. Man muss sich nur zu helfen wissen!
Unreine Haut durch Hormone – warum eigentlich?
Das Hormonungleichgewicht, das durch Weglassen der Anti-Baby-Pille entsteht, hat oft unreine Haut zur Folge, die man nicht einfach so hinnehmen und in vielen Fällen sogar vermeiden oder abmildern kann. Mit einer konsequenten Reinigung und abgestimmten Pflegeprodukten kann man tatsächlich gegen Pickel & Co. arbeiten. Aber wann damit starten? Und wie ist das eigentlich mit der Haut in der Schwangerschaft, wenn sich ebenfalls die Hormone wieder umstellen?
Ich hatte die Chance Frau Dr. Katrin Kipper, Leiterin für Wissenschaft und Medical Marketing bei Vichy, ein paar dieser interessanten Fragen zu diesem Thema zu stellen und habe umfangreiche Antworten bekommen, die euch bestimmt weiter helfen, wenn ihr auch unter einer unreinen Haut nach einer Hormonumstellung leidet.
Dr. Katrin Kipper im Interview
Frau Dr. Kipper, welche Hormone sind für unreine Haut verantwortlich? Was passiert da genau unter der Haut?
Es ist immer ein Wechselspiel von Hormonen, welches das Hautbild prägt. Es sind vor allem Androgene (männliche Hormone), die die Aktivität der Talgdrüsen aktivieren. Zum einen ist der Gehalt an Androgenen in jedem Körper unterschiedlich, zum anderen ist die Empfindlichkeit der Talgdrüsen gegenüber diesen Hormonen individuell sehr verschieden. Wenn ein Überschuss an Androgenen vorhanden ist, liegt häufig eine Akne vor.
Viele Frauen haben deswegen Angst die Pille abzusetzen, weil Ihnen dann eine schlechte Haut blüht. Ist das immer so? Kann man danach „die Uhr stellen“?
Wenn die Pille abgesetzt wird, stellt sich danach innerhalb von wenigen Wochen wieder eine vergleichbare Hormonsituation ein, wie sie vor Pilleneinnahme bestand. Einen grundlegenden eigenständigen Wechsel des Hormonstatus gibt es erst wieder mit Einsetzen der Wechseljahre.
Wenn Frauen einen Überschuss an Androgenen haben, leiden sie häufig unter unreiner Haut und Akne. Es gibt aber auch noch andere Begleiterscheinungen, die mit erhöhten Androgenen einhergehen. Dazu zählen beispielsweise Virilisierungserscheinungen, darunter versteht man die Ausprägung männlicher Geschlechtsmerkmale. Typischerweise äußert sich das in vermehrter Behaarung. Der Leidensdruck ist oft so groß, dass eine Pille mit antiandrogenem Effekt der reinste Segen ist. Während der Einnahme normalisiert sich das Hautbild in wenigen Wochen.
Wie lange kann es dauern, bis sich der Hormonhaushalt wieder reguliert hat?
Eine Umstellung des Hormonhaushalts dauert mindestens 3-4 Wochen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Haut erst nach dieser Zeit verschlechtert, da sich erst dann der alte Hormonstatus eingestellt hat.
Kann man vorbeugend, während dem Absetzen und direkt danach etwas aktiv dagegen tun?
Wer zu unreiner oder fettiger Haut neigt, sollte vorbeugend spezielle Kosmetika einsetzen. Ich empfehle ein Reinigungsgel wie Normaderm, welches überschüssigen Talg von der Haut entfernt und Salicylsäure enthält. Salicylsäure wirkt antibakteriell und keratolytisch (abschilfernd). Durch Salicylsäure werden verstopfte Poren freigelegt, sodass der Talg besser abfließen kann. Häufig versperren bei einer Akne abgestorbene Hornzellen den Ausgang der Talgdrüsen. Normaderm kann hier helfen, auch vorbeugend. Denn überschüssiger, gestauter Talg ist der ideale Nährboden für Propionibacterium acnes = Propionibakterien, die Hauptverursacher von Pickeln. Im Anschluss an die tägliche Reinigung sollte die Haut mit einer abgestimmten Tagespflege versorgt werden. Dabei sollte die Textur leicht und fettarm sein. Wenn die Textur auch noch überschüssigen Talg aufnimmt, ist das Produkt besonders wertvoll. Normaderm Tagespflege enthält mit der Airlicium Technologie eine solche Grundlage.
Warum sind hormonelle Stoffe während der Schwangerschaft verboten? Welche Inhaltsstoffe sollte man bei Pflegeprodukten als Schwangere meiden?
Während der Schwangerschaft nehmen bestimmte Hormone wie Progesteron und Estrogen zu. Da Estrogen unter anderem Wasser in der Haut bindet, haben Schwangere oft eine faltenfreiere, glattere Haut. Der Hormonspiegel beeinflusst jedoch nicht nur den Stoffwechsel der Mutter, sondern auch die Bindung und Versorgung des Fötus im Körper der Mutter. Jeder Eingriff in den Hormonspiegel würde das natürliche Gleichgewicht beeinflussen. Insgesamt findet während der Schwangerschaft ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Hormonen statt, welches bei normaler Gesundheit und normal verlaufender Schwangerschaft nicht gestört werden sollte.
Kurze Verständnisfrage: Gibt es etwas wie eine Schwangerschaftsakne?
Ich habe viele Fälle erlebt, die unmittelbar nach dem Ende der Schwangerschaft an Akne litten. Dies lässt sich dadurch erklären, dass nach der Geburt die Estrogenmenge im Körper abnimmt, wodurch die Kraft der Androgene, also der Gegenspieler des Estrogens zunimmt. Da Androgene Talgdrüsen aktivieren, kann dies eine Akne auslösen.
Kann man also sagen, dass man als junge Mutter die Haut so pflegen sollte, wie eine Akne in der Jugend?
Ja, in jedem Fall.
Was sollte man sonst noch in die Routine einbauen?
Man sollte einmal wöchentlich ein Peeling durchführen, das schilfert die gesamte Haut einmal ab. Dabei sollte man darauf achten, dass die Peelingkügelchen nicht zu grob sind (Beispiel Pureté Thermale hautbildverfeinernde Peelingcreme), um die Haut nicht unnötig zu verletzen. Gerötete oder offene Hautstellen sollten beim Peeling ausgespart werden.
Es gibt zudem porenverfeinernde Masken wie die Pureté Thermale porenverfeinernde Maske von Vichy. Sie enthält zwei verschiedene Tonerden, Kaolin und Bentonit, die überschüssigen Talg aufnehmen. Die Maske wird dünn aufgetragen und soll dann mindestens 3-5 Minuten einziehen. Anschließend wird die Haut mit klarem Wasser abgespült und gegebenenfalls mit einem Mizellenwasser nachgereinigt. Die Haut fühlt sich nach der Anwendung gereinigt und sanft an. Die Poren sind nach der Anwendung sichtbar verfeinert.
Die Antworten von Dr. Kipper sind sehr hilfreich für mich und ich hoffe, dass sie auch einigen von euch in der Phase einer hormonellen Umstellung helfen können. Zusammen mit eurem Hautarzt und der Pflege aus der Apotheke kann man das Schlimmste verhindern – wir Frauen müssen also keine Sorge haben, dass man während oder nach einer Schwangerschaft, oder nach Absetzen der Pille, wie ein Streuselkuchen aussieht…